Nichts auf der Welt ist so schön, wie sich die Liebe eines Hundes zu erarbeiten und wenn du sie besitzt, wird sie dir niemals mehr verloren gehen.
Das haben wir durch unseren Golfo, einen schwarzen Engel erfahren und er gab uns auch das Gefühl, daß es nicht allen Tieren auf der Welt so gut geht wie ihm. Aber schnell schiebt man diese Gedanken
im Alltag wieder von sich, sie sind ja so fern, diese Geschehnisse. Aber eines Tages wurden wir damit konfrontiert, hautnah in der Familie.
Meine Schwester und ich fanden uns nach langer Zeit endlich wieder, nachdem wir einige Jahre keinen Kontakt hatten und sie erzählte uns von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer Tierschutzorganisation GPI und den misshandelten Hunden die in Spanien in den Tötungsstationen verweilten. Sie hatte mittlerweile 2 Galgos und 3 Katzen von dort aufgenommen und mit ihnen die schwere Zeit, diese Tiere bei sich zu Hause als Familienmitglieder zu integrieren..
Heute sind alle 5, insbesondere die Hunde Randy und Coca nicht mehr aus ihrer Familie wegzudenken.
Während all dieser Erzählungen las ich mir immer mehr die Geschichten und die Tragik der spanischen Hunde durch, Mein Interesse wurde immer grösser und auf die Frage meiner Schwester, warum wir denn keinen Hund von dort aufnehmen, konnte ich nur traurig antworten, dass wir einen Zweithund nicht aufnehmen können. Nichts würde ich lieber tun als das. Aber es muss doch irgendetwas sein,
der Gedanke ließ mich nicht los, auch etwas für diese Tiere zu tun, dass sie aus dieser Hölle rauskommen.
Als meine Schwester dann nach Granada flog um dort für eine Woche in einer Tierauffangstation zu helfen, brachte sie 3 Hunde mit, auf welche die Besitzer am Flughafen warteten.
Das war es, genau das wollte ich auch, den Tieren die Möglichkeit geben nach Deutschland zu kommen in liebevolle Familien, die auf sie warteten.
Dies ganze ist eine Flugpatenschaft. Also sprach ich mit meiner Schwester und sie erklärte mir alles
und versprach mir, die Tierauffangstation zu informieren.
Ich war sehr aufgeregt und musste das ganze ja noch mit meinem Mann besprechen. Wie würde er reagieren?
Aber ich machte mir keine Sorgen, weil er ja genauso ein Herz für Tiere hat wie auch ich ..
So war es auch, er meinte nur, lass es uns probieren. Helga buchte nun drei Plätze auf unseren Flug
für drei Tiere.
So kam es, dass wir am Ende unseres diesjährigen Urlaubes am Flughafen Malaga auf 2 nette Damen des Tierheimes stießen, mit 2 Hunden und einer Katze.
Es waren Murli, ein Welpe, Chimo ein Kater und eine große Hündin namens Vivien. Diese lief an der Leine, weil wir noch viel Zeit hatten zum Einchecken und als ich ihre großen traurigen Augen sah und wie scheu und gleichzeitig zärtlich sie zu mir und meinem Mann war, hab ich mich restlos verliebt.
Ich hoffte nur, dass sie in liebevolle Hände kam.
Das Einchecken verlief ohne Probleme, die Mitarbeiterinnen des Tierheimes übernahmen alles, nur den Kater, der in einer Box saß , den haben wir mit in die Kabine genommen. Er hat mich übrigens ganz süss von meiner Flugangst abgelenkt.
Als wir dann landeten, brachten uns die Mitarbeiter vom Flughafen die Boxen mit den Tieren. Diese standen nun direkt neben dem Kofferband, so dass mein Mann in Ruhe auf die Koffer warten konnte, während ich mich noch ein bisschen mit den Tieren beschäftigte.
Sie sahen natürlich alle ziemlich geschafft aus, aber dafür erwartete sie ja auch ein schönes Leben ...
Ganz aufgeregt gingen wir mit Koffer und den Tieren zum Ausgang. Mit welch einer Freude wurden wir begrüßt.; Tränen flossen, Leckerlis und Wasser hingestellt und alle Tiere wurden aus ihren Boxen befreit. Es waren alles sehr nette Leute und uns viel ein Stein vom Herzen.
Allzu gerne verweilten wir noch dort mit den Familien um diese Freude mit ihnen zu teilen.
Ganz besonders schwer fiel mir der Abschied von Vivien, der großen Hündin, aber als ich diese liebevolle Familie kennengelernt hatte, wusste ich, sie wird es gut haben und glücklich werden,
denn Vivien war wie ein scheues Reh.
Wir bezeichnen heute diese Tiere als unsere Patenkinder und es gibt uns ein wunderbares Gefühl, diesen Dreien zu einem neuen Leben verholfen zu haben. Ganz besonders freue ich mich über die neue Familie von Vivien, die jetzt übrigens Puma heißt, denn diese lässt uns an Viviens Leben teilhaben indem sie uns Fotos schicken und über die Entwicklung von Vivien schreiben.
Irgendwann werde ich mein Patenkind wiedersehen dürfen und erleben, was aus ihr geworden ist.
Ein wunderbares Gefühl ist all dies und mein Mann sagte mir gestern noch, dass wir nicht einen Heimflug aus Spanien antreten werden, ohne von dort mindestens vier Pfoten mitzunehmen um ihnen eine schöne Zukunft zu ermöglichen.
P.S. Mittlerweile dürfen wir auch an Murli`s weiterem Leben teilhaben.
... und nun fragen sich viele, es gibt doch so viele tausende Tiere in Spanien, denen kann man doch nicht allen helfen. Nein, da haben Sie Recht, aber diesen dreien ist geholfen worden und das zählt.
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